Ich halte schon seit 1986 Chinchillas und habe mir mit meiner kleinen Zucht einen Traum erfüllt. Ich bin kein Experte, habe aber viel Erfahrung gesammelt, im Umgang mit den Teppichflitzern. Ich habe mein Wissen und natürlich auch einiges an Fachwissen verschiedener Bücher wiedergegeben und sollte etwas fehlen, eine fehlerhafte Eintragung oder irgendwelche Rechte verletzt worden sein, bin ich für eine Nachricht sehr Dankbar.

Und solltest du Schreibfehler finden, darfst du sie gerne behalten.

 

Wenn du Interesse hast, dir meine Chinchillas unverbindlich anzuschauen oder einfach um sich zu informieren, können wir gerne einen Termin vereinbaren. Ich bin für alle Fragen *Rund ums Chinchilla* offen und stehe dir gerne bei Problemen zur Verfügung.

 


Überlegungen vor dem Einzug

 Chinchillas zählen zu den Exoten, die Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren und auch mal mehr. Es gibt viel zu beachten, die Nager ein Lebenlang gesund zu erhalten. Darum überlege dir gut, ob du bereit bist, ihnen so lange ein schönes, artgerechtes Zuhause zu geben. In den Tierheimen und Notfallstationen sitzen genug Tiere, die unüberlegt, egoistisch oder aus Prestige gekauft wurden.

 

Chinchillas sind keine Schmusetiere und haben ein unabhängiges Wesen, wie Katzen. Man kann sie nicht erziehen und sie stellen im Freilauf gerne den Teufel an. Sie sind in der Nacht sehr aktiv, die Einrichtung wird in kurzer Zeit zerstört und sie machen sehr viel Dreck beim umherspringen im Käfig. Ganz zu Schweigen von der Staubentwicklung durch das Sandbad und den Einstreu. Wenn ein Urlaub oder ein Krankenhausbesuch ansteht, brauchst du eine zuverlässige Person, die jeden Tag nach ihnen schaut und sich auch ein bisschen auskennt. Das Leben hält Neues für die Zukunft bereit, kannst du sie dann auch in deine Pläne mit einbinden?

 

Sie kosten sehr viel Geld. Die Anschaffung, das Gehege, die Einrichtung muss einmal im Jahr erneuert werden und gelegentlich muss auch mal ein Chinchilla zum Tierarzt. Die Ernährung ist auch eine kostspielige Sache, wenn du die Pflanzen nicht selbst sammeln kannst. Bist du auch bereit ihnen ein artgerechtes Leben zu bieten: genügend Freilauf und die richtige Pflege, immer genügend Futter und Wasser? Der Käfig muss eine beachtliche Größe haben und wird viel Raum in Anspruch nehmen. Hast du keine Allergien? Bist du bereit Kompromisse für die Kobolde einzugehen? Denn da, wo der neue Schrank super hinpassen würde, steht in Zukunft über Jahre ein riesiger Chinchillakäfig, mit Einstreu, Sandkörner und Heuhalme drumherum und mehrere, randalierende Chinchillas darin, die mit Vorliebe die Gitter bearbeiten und steinalt werden können.

 

Mein erstes Chinchilla, mit 20 Jahren. Er wurde 23 Jahre alt. Er zog mit mir 4 mal um und machte alle Höhen und Tiefen mit seinem Frauchen durch. Die Zeit war für ihn auch mal nicht da, aber ich wäre niemals auf die Idee gekommen, ihn einfach weg zu geben, er war ein Teil meiner Familie, wie alle anderen Mitbewohner auch.

 

 

 


Heimat

 

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Arten

 Es gibt hauptsächlich 2 Arten:Chinchilla Brevicaudata und Chinchilla Lanigera. Letzteres unterscheidet sich in 3 Typen: La Plata-Typ, Costina-Typ und Raton-Typ. Die einzelnen Typen sind wie folgt beschrieben:

 

Chinchilla Brevicaudata:

 

Grobe, sehr große, runde Körperform mit breitem Kopf, kleinen, runden Ohren und kurzem Schweif. Das Fell ist sehr dicht und lang. Fell und Körperform sind sehr gut an das rauhe Klima ihrere Heimat, in 3000m Höhe der Anden, angepasst. Die Tragzeit der Weibchen beträgt 128 Tage und bringt in Gefangenschaft wenig Junge.

 

Chinchilla Lanigera

 

La Plata-Typ

 

Großwüchsige, gedrungene Körperform, längeres Haar an den Flanken, Fellfarbe mittel bis mitteldunkles, verwaschenes Grau. Die Schleierdecke ist wenig nach unten ausgedehnt.

 

Costina-Typ

 

Kleiner als La Plata-Typ, längere Körperform, schmaler Kopf, spitze Schnauze. Das Fell ist mitteldunkel bis dunkel und rein in der Farbe, ausgeprägte Schleierdecke, Textur glatt und seidig aber von geringer Dichte. Dieser Typ ist robust und fruchtbar.

 

Raton-Typ

 

Das Zwergchinchilla hat ein Gewicht von 150-200g, das Fell ist dunkel bis besonders dunkel und sehr klar, dicht mit starker Granne, sehr ausgedehnte Schleierdecke mit scharfer Abgrenzung und einer weißen Wamme.

 

Unsere Haustiere bestehen heute aus einer Kreuzung des La Plata-Typ und des Costina-Typ.

 


Ernährung

 

Chinchillas leben in der Bergwelt der chilenischen Anden Südamerikas. Diese Landschaft ist gepägt von wenig Niederschlag und einer Vegetation, die sehr kark ist. Die Nahrung der Chinchillas besteht aus Verschiedenen Gräsern, Blätter und Zweige verschiedener Pflanzen, Samen und Wurzeln. Als Leckerbissen werden Kakteenfrüchte verzehrt. Das Verdauungssystem ist darauf spezialisiert aus dieser kargen Nahrung die wichtigen Nährstoffe herauszufiltern.

Die herbivoren Tiere besitzen einen 3m langen Darm, die Nahrung wird duch ständiges Fressen weitergeschoben. Eine artgerechte Ernährung sollte rohfaserreich sein. Auf Zucker, zuckerhaltige Lebensmittel, Kohlenhydrate und Fette sollte verzichtet werden. Zu zuckerhaltige Futtermittel können die Verdauung direkt stören oder langfristig Stoffwechselstörungen verursachen (Diabetes, Leberschaden).

Ich füttere sehr viele verschiedene getrocknete Kräuter, Blätter, Blüten und Wurzeln, eine Mischung aus verschiedenen Ölsaaten, einige getrocknete Beerenarten, versch. Äste, sehr gutes Heu und verschiedenes frisches Obst und dazu ein Löffel Chinchillapellets pro Tier. Chinchillas sollten erst an neues Futter gewöhnt werden. Nicht jedes Chinchilla verträgt alle Pflanzen.

Man sollte sich immer vor Augen halten, dass fertige Produkte immer schädliche Inhaltsstoffe haben und die Industrie keinesfalls daran interessiert ist, dein Haustier bestmöglichst zu ernähren. Vielmehr sind sie an deinem Geld interessiert. Nicht überall wo für Chinchillas draufsteht, ist auch für Chinchillas geeignet. Ich füttere lieber ein ganzes Blatt und ich weiss, welches es ist, als einer Beschreibung zu folgen, die das Blatt erwähnt, ich es aber nicht erkennen kann. Ausserdem sollten manche Futterhändler mal einige Infos über das Tier einholen, anstatt eine Märchenstunde mit der Zusammensetzung zu machen.

Es gibt einige sehr gute Seiten über artgerechte Haltung und Fütterung der Chinchillas. Jeder Anfänger sollte sich ein gutes Wissen zulegen, egal um welches Tier es sich handelt und bevor es einzieht.

Hier mal Links zu Seiten:

 

http://chinchilla-scientia.de/

 



Paarung, Trächtigkeit und Geburt

 Junge Chinchillas werden mit 3 bis 5 Monaten geschlechtsreif. Das Weibchen kommt alle 28 bis 34 Tage in die Brunst, die auch zeitweise ausfallen kann. Wenn die Brunst beginnt, verliert das Weibchen den Brunstpfropfen. Dieser ist wachsartig, weiss und ca. 3cm lang. Die Paarung dauert mehrere Stunden, wobei der Bock mehrmals aufreitet. Nach der Paarung  kann man mit viel Glück den Paarungspfropfen finden. Er ist etwas größer als der Brunstpfropfen und besteht aus einer Ansammlung von Körperflüssigkeiten und Samen.

Die Tragzeit des Weibchens beträgt 111 Tage (+/- 2 Tage). Ein Wurf besteht aus 1-4 Jungen, es gibt bis zu 3 Würfe pro Jahr. Während der Tragzeit sollte man Stress und Veränderungen vermeiden. Die Geb#rmutter teilt sich in 2 Hörner, in der sich die Föten verteilen. Verbunden mit der Nabelschnur und der Placenta wird der Fötus versorgt. Die Geburt kündigt sich mit Unruhe und verändertem Verhalten an. Während den Wehen hört man das Weibchen mit den Zähnen knirschen und Fiebsen. Die Weibchen brigen ihre Junge alleine zur Welt. Wenn ein Junges die Scheide passiert, stellt sich auf und zieht das Junge an den Extremitäten heraus. Mit einem Biss in den Nacken prüft die Mutter , ob das Junge lebensfähig ist, das Junge reagiert mit lautem Gepiebse auf die etwas grobe Behandlung. Es kommt gelegentlich vor, daß das Neugeborene Verletzungen an den Vorder- und Hinterläufen davonträgt. Mit der Geburt oder meist kurz nach der Geburt wird die Nachgeburt mit ein paar Wehen ausgestoßen, die sofort aufgefressen wird um keine Fressfeinde anzulocken. Die Placenta enthält außerdem Hormone, die sich günstig auf die Michproduktion und die Muttergefühle auswirken. Bei den meisten Geburten wird auch mit Blut beschmutztes Streu und Todgeburten gefressen. Die Jungen werden gesäubert und getrocknet, während sie die Zitzen suchen. Es kommt immer wieder mal zu Streitigkeiten um die angestammte Zitzen bei den Jungen.

Chinchillas sind Nestflüchter, die Jungen kommen mit Fell und schon sehend zur Welt. Wenn der Bock bei der Geburt anwesend ist, wird er die frischgebackene Mutter sofort wieder belegen. Wenige Tage nach der Geburt probieren die Jungen das erste Futter, dass sich dann in den nächsten Woche steigert. Die Jungen dürfen frühestens mit 8 Wochen von der Mutter getrennt werden.

 



Ausstattung

 Der Käfig

 

Die Wahl des Standortes für den Käfig sollte gut überlegt sein. Er sollte nicht in  Mitten des täglichen Geschehen stehen um ihnen ihre Tagruhe zu gönnen. Eine ruhige Ecke, wo sie tagsüber ungestört sind, wäre ideal. Vielleicht gibt es auch einen ungenutzen Raum, wo sie tagsüber ihre Ruhe haben, abends einen gesicherten Auslauf geniesen können und Nachts niemanden den Schlaf rauben. Der Käfig darf nicht im Durchzug, und sollte auch nicht komplett in praller Sonne stehen. Im Sommer sollte der Raum abgedunkelt werden können oder vielleicht auch eine Klimaanlage besitzen. Chinchillas vertragen keine große Hitze und bei den heissen Tagen ziehen so manche bekannte Chinchillas vorübergehend in den Keller.

Am besten und günstigsten sind selbstgebaute Käfige. Chinchillas sind Läufer, der Käfig sollte viel Grundfläche zum Laufen haben und nicht in die Höhe. Man kann aber bei großer Höhe Etagen einziehen, so das ein Sturz nicht unglücklich endet.. Es macht auch richtig Spaß so einen großen Käfig artgerecht einzurichten. An drei Seiten geschlossen, hat man auch viele Möglichkeiten einige Bretter zum springen anzubringen. Die Käfigtüren habe ich mit gehobelten Dachlatten gefertigt und innen am Rahmen punktgeschweißtes Gitter angebracht. Die Gitter nicht am vorderen Bereich anbringen, sonst ist nach einer Weile der Rahmen Geschichte. Die Gitter sollen auch eine bestimmte dicke vorweisen, Hasendraht wird meistens duchgebissen.

 


Einrichtung

 

Jedes Chinchilla liebt sein Schlafhaus, das am besten ganz weit oben in der Etage hängt oder steht und vielleicht auch noch mehrere Eingänge besitzt und sie zwischen 2 wählen können. Da ja die Einrichtung unter den Nagezähnen sehr leidet, mache ich am liebsten alles selbst. Dazu noch verschiedene Korkröhren, dicke Äste aus verträglichen Bäumen, Hängebrücken, Tonröhren und Steine runden die Einrichtung ab. Alles darf keine Gefahr für die Einwohner darstellen wie scharfe Kanten, herhausstehende Nägel und Lücken, wo die Füßchen beim Toben festklemmen oder Beinchen stecken bleiben können.

Ein *Quetschbrett* ist auch sehr beliebt. Einfach zwei Bretter so anbringen, dass sie sich hineinquetschen müssen, das wird gerne genutzt.

Der Käfig sollte außerdem einen Laufteller oder ein Laufrad beherbergen. Laufteller müssen mindestens einen Durchmesser von 45cm haben und Laufräder mindestend 55-60cm, so schaden sie der Wirbelsäule nicht. Wer nur einen Käfig hat, sollte das Geld für ein Laufrad investieren.

 

http://www.laufradschmiede.de/

 

Keinesfalls haben im Chinchillakäfig: Plastik, giftige Anstriche, Heukugeln oder Raufen, scharfkantige Gegenstände und Schnüre oder Seile die eine Schlaufe bilden und Papprollen von Klopapier und Küchenrolle.


Wasser und Futterschalen sind am besten aus lasiertem Ton oder Keramik. Auswaschbar mit kochendem Wasser und Essig. Schwer genug um beim herumspringen nicht umzufallen oder zu kippen.Wasserflaschen müssen so angebracht werden, daß die Chins nicht an das Plastik heran kommen.

Die Reinigung des Käfigs mit der gesamten Einrichtung sollte am besten mit heissem Wasser und einen Schuss Apfelessig erfolgen. Desinfektionsmittel und Allzweckreiniger dürfen nicht eingesetzt werden. Für Urinstein am besten den Apfelessig pur auftragen und mit klarem Wasser nachwischen.

 

Freilauf und Gefahren

 Chinchillas sind sehr, sehr neugierig und nagen alles an. Darum gibt es viele Gefahren beim Freigang zu beachten. Ein Chinchilla kann sich in die kleinsten Ritzen zwängen und fühlen sich dort pudelwohl. Ein Abstand zwischen Schrank und Wand wird ausgenutzt, um dazwischen hoch zu klettern und sich die Gegend von oben zu betrachten.

In der Küche gibt es viel zu entdecken: elektrische Kabel, Wasserschlauch von der Spülmaschine, Speisereste am scharfen Messer in der Spülmachine oder Spüle oder eine heisse Herdplatte verbrennt ihnen die Füßchen. Hoch springen ist eine leichte Übung für durchtrainierte Chinchillas.

Der Wohnzimmertisch bietet allerhand für neugierige Chinchillas: Süßigkeiten und Fernbedienungen mit Gummitasten. Danach kannst du zum durchschalten einen Zahnstocher benutzen. Kabel, die ungesichert hinter dem Fernsehtisch liegen oder auch ein offenes Aquarium mit Pumpschläuchen. Kanten von Möbel haben komische Muster, Bücher nur noch den halben Umschlag.

Zum Verhängnis sind schon oft volle Putzeimer oder offene Klodeckel geworden. Zimmerpflanzen können giftig sein oder herumstehende Reiniger und anderes giftiges Zeugs. Alles in allem sollten die Chins nie unbeaufsichtigt Freilauf haben.